Mit Kindern Achtsamkeit erfahren

Wenn man mit Kindern Achtsamkeit üben möchte, merkt man gleich, dass es was ganz anderes ist, als mit Erwachsenen - logisch. Kinder sind eben direkter, bewegungsfreudiger und eben Kinder. Daher ist es gut, genau das auch in die Planung mit aufzunehmen und nicht zu erwarten, dass alles gleich still, ruhig und konzentriert abläuft.

Als ich neulich mal in einer dritten Klasse eine Achtsamkeitsübung durchführen wollte, war ich sehr überrascht über meine eigenen Erwartungen. Ups - war ich etwa doch von Erwachsenen ausgegangen? Natürlich gab es hier und da geruckel, gekicher und geflüstere. Aber trotzdem waren (fast) alle aufmerksam dabei.

 

Hier die Übung:  Das schaukelnde Kuscheltier

Legt für einen Moment mal die Hände auf Euren Bauch und atmet ganz normal weiter.

Beobachte nun Deine Hände, wie sie sich bewegen wärend Du atmest. Du muss jetzt nicht besonders tief atmen, er ist eben so wie er ist.

Stell Dir nun vor, in Deinen Händen liegt Dein Lieblingskuscheltier. Und Dein Kuscheltier schaukelt mit Deinen Händen auf Deinem Bauch auf und ab. Es schaukelt auf und ab im Rhythmus Deiner Atmung, wie auf einer Schaukel. Lass es einfach für einen Moment schaukeln und beobachte Dein Kuscheltier dabei.

 

Manche Kinder finden die Vorstellung mit dem Kuscheltier vielleicht schon etwas albern. Dann können sich die Kinder auch einfach nur auf die Hände konzentrieren. Andere finden die Vorstellung aber ganz schön. Es ist daher in Ordnung, es den Kindern frei zu lassen, welcher Vorstellung sie folgen möchten. Ansonsten würde ein innerer Wiederstand den Erfolg der Übung zerstören und das wäre sehr schade.

 

Natürlich sind wärend der Übung nicht immer alle Kinder ganz leise aber viele Kinder können sich trotzdem toll darauf einlassen. Stille und innere Ruhe müssen immer wieder genauso geübt werden, wie alle anderen Fächer auch. Es ist heute nämlich nicht mehr selbstverständlich nach innen zu schauen und den Körper mit seinen Empfindungen wahrzunehmen und kennenzulernen. Ich erlebe mittlerweile eine große Unsicherheit bezüglich verschiedener ganz natürlicher Körperempfindungen wie z.B. Seitenstechen, Herzklopfen oder Anstrengungsmerkmale beim Sport.

Daher sehe ich es mittlerweile als sehr wichtig an, diese Körperempfindungen auch im Anschluss an so eine Übung an- und zu besprechen, das verschafft wieder einen Zugang zum eigenen Körper.

 

Viel Spass beim Ausprobieren!